Eine Bauaufgabe, die sich zunehmender Beliebtheit erfreut: Die Ertüchtigung funktionalistischer Büro- und Geschäftshäuser in attraktiven Lagen europäischer Innenstädte. Gerade 25 Jahre alt war das 7-geschossige Geschäftshaus, als wir begannen, die Blechfassade im „International Style“ durch eine Backsteinfassade in der Tradition Hamburger Kontorhäuser zu ersetzen und damit nicht nur den Charakter des Ortes zu stärken, sondern auch eine Adresse zu bilden.

Das kräftige Relief der neuen, aus den Bedingungen des Rohbaus und den Ansprüchen der zukünftigen Nutzer hervorgegangenen Pfeilerfassade mit weiten Bögen unter dem Traufgesims verdankt sich dem zweistufigen Hineinrücken auf eigener Parzelle in den Straßenraum. Ein zweigeschossiger Sockel hält die komplexe Geometrie der Fassade zusammen, unterstreicht den Bezug zur Straße und bildet den Eingang aus. Über dem 22 m hohen Gesims treppt sich das Gebäude in zwei Stufen, gemäß Baurecht, zurück. Die bestehende Stahlkonstruktion wurde nach statischen Erfordernissen durch Stahlbetonpfeiler und –balken ergänzt, um die Vormauerschale aus verklinkerten Stahlbetonfertigteilen, aber auch handwerklich gemauerten Segmenten aufzunehmen. Für die Pfeilerköpfe wurden Terrakottaformstücke, im Sockel- und Bogenbereich zahlreiche Reliefsteine verwendet. Die Fensterbänke wurden als Klinkerrollschicht ausgebildet. Fenster und Türrahmen im zweigeschossigen Sockel sind aus eloxiertem Aluminium, in den oberen Geschossen aus Holz.