Wohnhaus Hermann-Behn-Weg
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Wohngebäude | Hamburg



In einem angesehenen, aber durch fragwürdige architektonische Eingriffe der Nachkriegszeit entstellten Hamburger Wohnquartier versucht dieses Projekt die Heterogenität einzudämmen, indem es sich auf die Qualitäten besinnt, die einmal den guten Ruf dieser Adresse hervorgebracht haben und die nach wie vor von der Bevölkerung geschätzt werden. Es sind dies vor allem eine klare Trennung von öffentlichem Raum und Privatheit; die einfühlsame Vermittlung zwischen beiden im Vorgartenbereich; die Herausbildung einer Adresse und damit einer Physiognomie des Gebäudes, die es einerseits von seinen Nachbarn unterscheidbar macht, es aber andererseits ganz unmissverständlich als ihnen zugehörig erscheinen lässt; und schließlich die unaufdringliche Repräsentativität vor allem der Eingangsbereiche des Hauses.
Auch die hohen, vom Hof zur Straße „durchgesteckt“ organisierten Wohnräume des Zweispänners orientieren sich an der Qualität einer bürgerlichen Wohnkultur, die sich zunehmender zeitgenössischer Beliebtheit erfreut, wobei selbstverständlich der technische Standard heutigen Wohnansprüchen Rechnung trägt.
Die Fassade entsteht in der Auseinandersetzung mit den Hamburger Putzbauten des frühen 19. Jahrhunderts, deren Noblesse auf so eindrucksvolle Weise in der sparsamen, aber wohlproportionierten Lineatur des weissen Baukörpers zu suchen ist. Der feinkörnige, scharfkantige Putz, auf die im groben Relief schon vorgeformte hinterlüftete Klinkervorsatzschale dreilagig aufgetragen, betont die Flächigkeit der Wand und wahrt die kubische Wirkung des weit hervortretenden breiten Mittelrisalits trotz großzügiger Perforation durch raumhohe, stehende Fensterformate. Die Vertikalität der giebelbetonten Front wird relativiert durch die prägnante Sockelausbildung, geschossweise Gesimse und den Balustradenabschluss aus dem gleichen Kalkstein, der auch am Sockel und in der Eingangspartie Verwendung findet. Die weisslackierten Holzfenster in einer filigranen, den unterschiedlichen Nutzungsbereichen entsprechenden Sprossenteilung unterstreichen die Feinheit der Konturierung und tragen ganz wesentlich zur physiognomischen Eigenart des Hauses bei. Die Atmosphäre der Eingangshalle verdankt sich der Kombination von Glasmosaikwandbekleidung, graugrünem Granitboden sowie Eichenholz für Briefkästen, Treppe und Böden der Etagenfoyers.
Eine niedrige Mauer grenzt das Grundstück in Verbindung mit einer Ligusterhecke zum Gehweg hin ab.
Planungsbüro:Prof. Hans Kollhoff Generalplanungs GmbH
Projektleitung:Karten Schubert
Bauherr:BEAC Immobilien GmbH
Projektadresse:Hermann-Behn-Weg 21
20146 Hamburg
Deutschland
Planungszeitraum:1999-2000
Leistungsphasen:1-9
Bausumme: 5.0 Mio. €
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