Das Bauvorhaben Seesener Straße 70 a ist einerseits die Schließung eines Blockes, der aus schönen, gut erhaltenen und zum Teil denkmalgeschützten Häusern aus der Gründerzeit, dem Jugendstil und den dreißiger Jahren besteht. Andererseits ist das Gebäude ein Solitär, der sich nach Süden dem „Tal“ der Stadtautobahn zuwendet und die Stadtkante komplettiert. Räumlich entsteht so eine außerordentlich spannungsreiche Situation: Ein ruhiger, gärtnerisch angelegter Hof mit alten Bäumen kontrastiert mit dem weiten Blick in die Berliner Stadtlandschaft. Kommt man von Süden auf den Hohenzollerndamm, tritt das Gebäude sehr kraftvoll in Erscheinung, während es von der Seesener Straße unscheinbar bleibt und nur durch einen Hofdurchgang einsichtig wird.
Das Gebäude ist in Anlehnung an die Umgebung in einem dunklen Klinker ausgeführt, der einen Eindruck gediegener Solidität hinterläßt. Auch im weiteren wurde auf natürliche Materialqualität und saubere handwerkliche Verarbeitung Wert gelegt. Die lasierten Fenster erscheinen naturbelassen, ebenso die Eingangstüren. Die Treppenhäuser sind in einem dunklen Werkstein mit Flußkieszuschlag ausgeführt. Sockelleisten und Brüstungsauflagen sind aus Buche. Die Wohnräume erhalten Parkettböden, Küchen und Bäder sind gefliest. Die südorientierten Loggien sind gegen Schall, Staub und Kälte als Wintergarten ausgebildet und prägen den Charakter des Gebäudes. Die Stahlglaskonstruktion ist mit umlaufenden Schlitzen zur Belüftung und damit Schwitzwasservermeidung versehen.Jedes zweite Feld ist als Flügel ausgebildet, sodaß einer Aufheizung im Sommer mit einer Querlüftung zum Hof wirksam begegnet werden kann.
Mit überwiegend kleinen Wohnungen, aber großem Komfort, nicht zuletzt durch die Tiefgarage, die Ruhe des Hofes und gleichzeitig das Gefühl der Offenheit zur Stadt entspricht die Seesener Straße 70 a den Bedürfnissen und Leitbildern einer jüngeren Generation von Bewohnern, die auf Individualität Wert legt, aber großstädtische Erfahrung nicht missen möchte.