Europäisches Haus am Pariser Platz
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Wohn- und Geschäftshaus | Berlin-Mitte



Ein gewöhnliches Wohn-und Geschäftshaus ist Gegenstand des Wettbewerbs, nicht etwa ein Bankhaus oder gar der Sitz der Dresdner Bank in Berlin-Mitte. Außergewöhnlich ist die Adresse des Gebäudes, Unter den Linden / Ecke Wilhelmstrasse. Unser Anliegen ist deshalb ein selbstverständliches städtisches Haus, von einer Feinheit die den "Linden" einmal eigen war.
Das Erscheinungsbild des Hauses ist geprägt von einem morphologischen Gliederungsprinzip: Die Lochfassade des Wohnhauses in der Wilhelmstrasse wird zu einem vertikal akzentuierten Skelett des Bürohauses, das in seiner Rhythmisierung wie in seiner Relief-Struktur eine spielerische Leichtigkeit vermitteln will. Dabei soll der Eindruck großstädtischer Körperlichkeit und die Einheit des Hauses gewahrt bleiben.
Dem Problem einer miniaturisierten Wirkung heute üblicher Geschoßhöhen wird insbesondere an den "Linden" mit einer kräftigen Vertikalität begegnet. Ein fragiles Erscheinungsbild aufgrund grossflächiger Schaufenster im Erdgeschoss wird mit Hilfe einer eingeschossigen Lochfassadenausbildung der hinteren Reliefebene vermieden. So entsteht der Eindruck eines Luftgeschosses in der ersten Etage, ein Motiv das für Berliner Geschäftshäuser der Vorkriegszeit, etwa beim Kaufhaus Wertheim am Leipziger Platz, üblich war.
Da der Umgang mit Putz, dem für die Linden charakteristischen Material, erst wieder kultiviert werden muß, haben wir uns für eine Bekleidung aus geflammtem Mucharz - Sandstein entschieden. Das außerordentlich witterungsbeständige Material wird in großformatigen Platten von vier Zentimeter Stärke überlappend angeordnet, sodaß ein tektonisches Relief ohne sichtbare Dehn- und Bewegungsfugen entsteht. Damit ist ein solider, repräsentativer Ausdruck gesichert, der durch Baubronze Fensterrahmen und das vorbewitterte Kupferdach unterstrichen wird. Insbesondere tragen aber die feingliedrige Ausbildung der Hofdurchgänge, die einem Berlin-spezifischen Erschließungstypus folgen, und die sorgfältige Gestaltung der Eingangshallen zur besonderen Ausstrahlung des Gebäudes bei.
Der U-förmige Grundriß des Hauses bildet einen gemeinsamen Innenhof mit der zukünftigen Bebauung Unter den Linden 80. Die Erdgeschoßausbildung erlaubt eine Nutzung des Hofes für gastronomische Betriebe, die sich im übrigen auch zur Straße, insbesondere zu den "Linden" anbieten.
Die Wohnungen sind zur Wilhelmstrasse und zum Hof, hier als großzügige Wintergartenfront, orientiert. Das Treppenhaus der Wohnungen dient auch als Fluchtweg der Büros. Diese sind zweibündig organisiert und natürlich belüftet. Das oberste Geschoss liegt unter der Hochhausgrenze. Die Technik ist unter dem Dach verstaut.
Ein sachliches, für heutige Zwecke und mit zeitgenössischer Technik errichtetes Haus schwebt uns vor, das großstädtische Gelassenheit ausstrahlt und dabei den Charme der Linden erwecken will - mit architektonischen Mitteln.

Planungsbüro:Prof. Hans Kollhoff Generalplanungs GmbH
Projektleitung:Bernd Bess
Bauherr:Stoffel Unternehmensgruppe, Straubing
Projektadresse:Unter den Linden 78
10117 Berlin-Mitte
Deutschland
Planungszeitraum:1997-1999
Leistungsphasen:1-9
Bausumme: 12 Mio. €
BGF:6.046 qm
Download Datenblatt: [PDF]
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