Eingebettet im Thüringer Wald am Flußlauf der Werra liegt die Stadt Meiningen. Die Theater- und Bankenstadt erlebte ihre Blüte in der Zeit der Romantik. Damals wurde die mittelalterliche Stadt durch solitäre Baukörper erweitert. Das Theater, imposante Bankhäuser und großzügige Villen prägen bis heute das Stadtbild. Das Grundstück der Landeszentralbank liegt nahe des englischen Gartens, an der Lindenallee. Vor dem Hintergrund der ehemaligen Backsteinkaserne wurde ein Gebäudeensemble von einem Dienstgebäude mit einem Wohnhaus errichtet. Zwei als Solitäre ausgebildete, einfache Baukörper in einem Park.

Der massive, fast wehrhafte Charakter der Fassade der Bank vermittelt das Bild einer soliden, konservativen Institution, die die Geldpolitik des Landes vertritt. Der hellbeige, leicht changierende Sandstein fügt sich in die beachtliche Tradition Meininger Natursteinarchitektur. Die Fassade ist horizontal gegliedert. Der Sockel ist als Bossenmauerwerk ausgebildet. Im Mittelbereich spannt sich ein Fassadenrelief zwischen den massiv akzentuierten Ecken auf. In der Südfassade betont das große Farbglasfenster Eingang und Adresse. Die Nordfassade wird charakterisiert durch eine tief in den Baukörper geschnittene Loggia. Den oberen Abschluss bildet eine natursteinverkleidete Attika mit überstehendem Dach. Hier ist die Sicherheitsbeleuchtung und Kameraüberwachung integriert.

Die gesamte Fassade ist aus einem polnischen Sandstein gefertigt. Bei der Auswahl der Steine ist großer Wert auf ein gelb-beiges Farbspiel gelegt worden. Der Sockel wurde als massive Vormauerschale konstruiert. Die Leibungssteine übernehmen dabei auch statische Funktion. Der Mittelteil ist mit Edelstahlankern vorgehängt. Die Schichtung der Fassade in die Tiefe konnte sämtliche Dehn- und Montagefugen minimiert und versteckt werden. Eine überdurchschnittliche Sorgfalt bei der Produktion und Fügung der Steine war deshalb die Voraussetzung für das geschlossene handwerklich perfekte Erscheinungsbild.