Fassade der Galerie am Roten Turm
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Büro- und Geschäftshaus | Chemnitz



Eine Einkaufsgalerie im Zentrum der Stadt muss sich unmissverständlich von einem Shopping Center auf der grünen Wiese unterscheiden, wenngleich funktional ein so großer Unterschied nicht besteht. Im schwer beschädigten Zentrum von Chemnitz steht darüber hinaus die Frage auf dem Spiel, ob hier in absehbarer Zeit eine glaubhafte Innenstadt sich zu etablieren vermag, in Anlehnung an die respektablen städtebaulich-architektonischen Versuche der fünfziger Jahre - oder ob das Schicksal der Bombardierung im Zweiten Weltkrieg ein endgültiges ist, das Zentrum also ein für allemal in eine geistige und materielle Peripherie überführt wurde.

Wir glauben dagegen, dass Chemnitz einst eine derartig vitale Industriestadt war und dass nicht nur mit den erhaltenen, ausserordentlich faszinierenden Architekturen am Rande des Zentrums, sondern auch und vor allem mit dem Erhalt des Rathauses ein Anknüpfungspunkt gegeben ist zur Gründung einer neuen Stadtmitte. Deshalb sind wir fest davon überzeugt, dass vis-á-vis des Chemnitzer Rathauses nur eine Architektur bestehen kann, die auf der grünen Wiese nicht denkbar wäre. Eine Architektur der Permanenz, die sich materieller Präsenz erfreut und die sich dem Spiel von Licht und Schatten hingibt, so wie jede Architektur, die sich der Tradition der europäischen Stadt verpflichtet fühlt.

Als Baumaterial wählten wir deshalb nicht einen Backstein, der für die Chemnitzer Industriearchitektur charakteristisch war, und auch nicht einen Sandstein oder Granit, die für die Bauaufgabe zu anspruchsvoll wären, sondern Terracotta, gebrannten Ton, der als Industrieprodukt in dieser Form kompromisslos zeitgenössisch ist und dennoch die Wärme und Taktilität historischer Bauweisen vermittelt.

Die abgeschrägten Ecken des Baukörpers an der Straße der Nationen werden mit großzügigen Portalen versehen, die weithin die Passagen-Zugänge signalisieren. Die vertikale Gliederung der Fassade nimmt dem beachtlichen Volumen, nicht zuletzt durch die filfigrane Attika, alles Schwerfällige, Plumpe. Ihre natürliche Materialität stellt den Dialog zum Rathaus her, wobei der Loggia mit ihren Rundbögen eine besondere Bedeutung zukommt, nicht nur als Terrasse und geschützter Raum, sondern als bewusste öffentliche Geste eines privaten Investments, die uns an diesem Ort angemessen und wünschenswert erscheint.


Planungsbüro:Prof. Hans Kollhoff Generalplanungs GmbH
Projektleitung:Markus Tubbesing
Bauherr:Sachsenbau und Projektierungs GmbH & Co, Chemnitz
Website:http://www.sachsenbau-chemnitz.de
Projektadresse:Neumarkt
09111 Chemnitz
Deutschland
Planungszeitraum:1999-2000
Leistungsphasen:1-5
Bausumme: 80 Mio. €
BGF:36.700 m2
Download Datenblatt: [PDF]
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