Townhouse 0-11
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Wohn- und Geschäftshaus | Berlin - Mitte



Eigentlich ist der Entwurf eines Reihenhauses im innerstädtischen Blockverband eine einfache Aufgabe, denkt man an die Amsterdamer Grachten oder das London John Nashs. Bald wird man jedoch gewahr, dass uns heute die wichtigste Voraussetzung fehlt für eine selbstverständliche architektonische Bewältigung dieser Herausforderung, der stadtbürgerliche Konsens bei der Bildung öffentlicher Räume durch individuellen Hausbau. Erschwerend kommt am Friedrichswerder der Wunsch privater Garagen, die mit dem Hauseingang kollidieren und die Festschreibung eines zurückgesetzten Dachgeschosses, die dem Haus seine Stirn nimmt, hinzu.

Aus eben diesen Zwängen gewinnt unser Entwurf seine Gestalt. Ausgehend von einem fünfgeschossigen konventionellen Reihenhaustypus kommt ein morphologischer Prozess in Gang, der zunächst nach einer Aushöhlung des Eingangsbereiches verlangt, um die Hausfront an ihrer empfindlichsten Stelle nicht mit einem Garagentor zu belasten und gleichwohl der zeitgenössischen Bedeutung des Autos im Ausdruck des Gebäudes Rechnung zu tragen. So entsteht eine axiale Eingangssituation mit symmetrischer, durchaus feierlicher Treppenanlage zum traditionellerweise halbgeschossig angehobenen Erdgeschoss. Diese wird unterstrichen durch das Säulenpaar aus Kalkstein, dem Material des Sockels, das die Tiefgaragenabfahrt mit ihrem schmiedeeisernen Gittertor markiert. Gegenüber der Sparsamkeit der weiß verputzten Fassade wird in dieser Eingangssequenz ein Anflug von Opulenz spürbar.

Das Piano Nobile schiebt sich mit einem Erker in den Straßenraum, dessen weiß lackierte, fein profilierte Fensterstruktur vom auskragenden Sockel getragen wird. Im Gegensatz dazu unterstreichen die einfach in den Kubus geschnittenen Fenster der beiden darüber liegenden Geschosse die Frontalität des Gebäudes, die mit einem fein gestaffelten Traufgesims zum Abschluss kommt. Zurückgesetzt und damit eine Terrasse bildend, ein weiteres Geschoss mit drei Türfenstern, dessen flach geneigte, auch im Innenraum wirksame Dachform mit einem stirnartigen Tympanon den physiognomischen Charakter der Fassade betont.
Planungsbüro:Prof. Hans Kollhoff Generalplanungs GmbH
Projektleitung:Philipp Oehy
Bauherr:Dr. Gerhard H. Wächter
Projektadresse:Oberwallstraße 14
10117 Berlin - Mitte
Deutschland
Planungszeitraum:2005 - 2009
Leistungsphasen:1 - 8
Bausumme: ca. 1,2 Mio. €
BGF:875 qm (ober- und unterirdisch)
Beteiligte Planungsbüros:Bauleitung: BAL-Bauplanungs- und Steuerungs-GmbH
Tragwerksplanung: HECKEL EDMUND Ing.-Büro
Haustechnik: STANTON & CO
Elektrotechnik: GRIMBO ELEKTRO GmbH
Download Datenblatt: [PDF]
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