Auf Polderland, also dem Meer abgerungenen Terrain, wurde in alter Manier, zunächst angebunden an den neuen Bahnhof, das Kanal- und Straßennetz realisiert, um dann die Stadtraum bildenden parzellierten Blockstrukturen in kleinteiligem privatem Hausbau schrittweise zu komplettieren. An präzise vorgegebenen Orten mit genau festgelegter Volumetrie sollten öffentlich geförderte Wohnungen integriert werden unter anderen in Form von Türmen, die der neuen, in der weiten holländischen Ebene liegenden Stadt eine prägnante Silhouette verleihen sollten.

Längst ist Holland nicht mehr das Land der architektonischen Eskapaden. Von der internationalen Kritik kaum beachtet, trägt inzwischen ein ausgesprochen weitsichtiges Ringen um Stadtstrukturen Früchte, das sich am historischen Vorbild orientiert und eine hohe Lebensqualität, die heutigen Ansprüchen genügt, verspricht.

Größere Häuser wachsen gleichsam aus der kleinteiligen Parzellierung heraus. Häuser, gegliedert in Blausteinsockel, Backsteinkörper und Kupferdach. Ein großer Block wurde zusammen mit jüngeren Büros realisiert, um die Qualität der Kleinteiligkeit bei größeren zusammenhängenden Wohnungsbauprogrammen aufrecht zu erhalten.

Es ist kein Siedlungsbau, der hier entstanden ist, sondern eine dezidiert städtische Bebauung: Ein Spaziergang durch die Straßen, an den Kanälen und Parks entlang lässt keinen Zweifel darüber aufkommen und wenn man sich in weiten Bögen der Stadt von der Autobahn nähert, kann man sich dem erhabenen Reiz der Parallaxen nicht entziehen.